CCCLVII.

1465, Juni 20. Kamenz.

Abt Nicolaus verkauft zwei Ackerstücke des Vorwerks zu Rogau an Hannus Tonel zu Hemmersdorf.

In gots namen amen. Wir bruder Nicolaus von den gnoden gotis abt zu Camencz bekennen offintlich mit desem brive allen den, dy en sehen, horen adir lesen, das wir mit wolbedochtem mute und mit eyntrachtigem rate und willen unsir eldisten und der ganczen sampnunge recht und redlich vorkaufft habin czwey stocke ackirs aws dem forwerge zu Rogaw, eyns das do gelegin ist bey des probistes weze mit eynem wezen flecken, das andir bey dem Tyffen Grunde, dem fromen manne Hannus Toneln zu Heymarsdorf, seyner elichen hawsfrawen, seynen geerben und rechten nochkomlingen umbe eyn genant gelt, das her uns und unsirm clostir gancz und gar beczalt und vorgulden hot und an unsirs clostirs fromen und notcz ist gewant. Dorumbe habe wir gereicht und reichen mit crafft desis brives dem vorgenanten Hannus Toneln, seyner elichen hausfrawen, seynen geerben und rechten nochkomlingen dy genanten czwey stocke ackirs mit eynem wesen flecken za eynem rechten erbe, erblich zu besitczen und zu gebrauchen, zuvorkeuffen und zuvorsetczen, zu wechseln, zu wandeln und an eren besten notcz und fromen zuwenden, unschedlich unsern czinsen und hirschafftn. Auch sal der obgenante Hannus Tonel und alle zukumfftige besitczer des vorgenanten ackirs uns und unserm clostir erblich und ewiglich czinsen und geben alle iar czwu marg von des genanten ackirs wegen, eyne marg off Walpurgis, dy andir off Michaelis. Des zu eyner bestetigunge deses kauffes und zu guter gewissen habe wir dorobir lossen schreiben und vorsegiln mit unserm und unsir sampnunge ingesigeln desen briff. Gegeben zu Camencz noch Crist gebord firczenhundirt dornoch yn dem fumff und sechczigisten iare an dem achten tage des heyligen Leychnamstag.

Or. Perg. An Pergamentstreifen das beschädigte Abtsiegel und zwei Bruchstücke des Conventsiegels.

Codex Diplomaticus Silesiae, hrsg vom Vereine für Geschichte und Alterthum Schlesiens, Bd 10, Urkunden des Kloster Kamenz. Hrsg von Dr Paul Pfotenhauer, Breslau 1881.